
Heidi Süß (Prof. Dr.)
Autorin / Dozentin / Referentin / Soziologin
➤ Pressetext
Zwischen Blockromantik und Seminarraum – Prof. Dr. Heidi Süß erforscht, wie Rap Gesellschaft spiegelt
Rap ist mehr als Musik – er ist Ausdruck, Bühne und Spiegel gesellschaftlicher Realitäten. Kaum jemand in Deutschland beleuchtet diese Perspektive so fundiert und zugänglich wie Prof. Dr. Heidi Süß. Die mit HipHop aufgewachsene gebürtige Oberpfälzerin (1986, Weiden) vereint in ihrer Arbeit wissenschaftliche Analyse mit kultureller Nahbarkeit. Ihr Fokus: die politischen, sozialen und geschlechtsspezifischen Dynamiken im deutschsprachigen Rap.
Süß studierte Angewandte Sprachwissenschaft, Politik- und Medienwissenschaft in Hildesheim, wo sie ihr Magisterstudium mit einer Arbeit über deutschen Gangsta-Rap abschloss. Ihre Promotion im interdisziplinären Graduiertenkolleg „Gender & Bildung“ widmete sie einem Thema, das längst in den gesellschaftlichen Mainstream vorgedrungen ist: der Inszenierung von Männlichkeit im Deutschrap.
Heute ist Heidi Süß Professorin für Soziale Arbeit an der International University of Applied Sciences in Braunschweig. Ihre Stationen als Wissenschaftlerin führten sie zuvor unter anderem nach Magdeburg-Stendal und Trier, wo sie zu Rassismus im Rap forschte und mediensoziologische Seminare zu Männlichkeit, Intersektionalität und Popkultur unterrichtete. Gemeinsam mit PD Dr. Marc Dietrich gründete sie 2023 das Berliner Institut für Popkultur- und Rap-Forschung – ein Ort für kritische Popkulturanalyse mit klarem kulturpolitischen Anspruch.
Mit Veröffentlichungen wie „Rap & Geschlecht“ oder „Rap. Politisch. Rechts?“ (beide Beltz Juventa) zählt Süß heute zu den profiliertesten Stimmen der deutschsprachigen Rap- und Popkulturforschung. Ihre Beiträge verknüpfen akademische Schärfe mit gesellschaftlicher Relevanz – etwa in der Studie „Rap & Rassismus“ oder in ihrer Vermittlungsarbeit als Dozentin, Referentin und Trainerin.
Ob auf Panels, in Vorträgen oder mit Boxhandschuhen: Süß geht in die Nahdistanz: Sie ist aktiv in der Szene und als Trainerin in der Abteilung Boxen beim Berliner Verein SC Lurich 02. Ihr Ziel: Rapkultur nicht nur zu analysieren, sondern auch kritisch zu begleiten – als Medium der Selbstermächtigung, aber auch als Projektionsfläche für Machtverhältnisse, Rassismus und Sexismus.
Kai Scholtysik – ALL CAPS Kulturagentur
➤ CV
- Professur für Soziale Arbeit, International University of Applied Sciences, Braunschweig (seit Mai 2025)
- Autorin/Dozentin/Referentin
& Trainerin Abteilung Boxen, SC Lurich 02 e.V. (laufend) - wissenschaftliche Mitarbeit, Mediensoziologie, Universität Trier (2023-2024)
- Gründung Berliner Institut für Popkultur- und Rap-Forschung (2023)
- wissenschaftliche Mitarbeit, Antragstellung DFG-Schwerpunktprogramm, FU Berlin (2023)
- wissenschaftliche Mitarbeit, DFG-Projekt „Musikvideos, Szenemedien und Social Media – Zur Aushandlung von Rassismus im deutschsprachigen HipHop“, Hochschule Magdeburg-Stendal (2021/2022)
- Promotion, interdisziplinäres Graduiertenkolleg Gender & Bildung, Universität Hildesheim (2015-2018)
- Promotionsstudiengang, Qualitative Bildungs- & Sozialforschung, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (2013-2015)
- Redaktion & Öffentlichkeitsarbeit, freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe, Berlin (2012-2015)
- Magisterstudium, Angewandte Sprachwissenschaften, Politik- & Medienwissenschaften, Universität Hildesheim (2006-2012)
➤Forschungsinteressen
- HipHop & Rap-Forschung
- Geschlechter- & Männlichkeitssoziologie
- Intersektionalität & soziale Ungleichheit
- Migration & Rassismus
- (Jugend)Szenen, Identität & Zugehörigkeit
- Popkultur & Cultural Studies
➤ Mitgliedschaften
- AG Kritische Jungen*-, Männer*- und Männlichkeitsforschung in der Fachgesellschaft Geschlechterstudien
- Sektion Jugendsoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
- European HipHop Studies Network
- European Sociological Association